14.11.2018 09:26 | Jones Lang LaSalle SE (JLL) | Reise-, Urlaub- & Tourismus-Nachrichten
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Die USA treiben den globalen Hotelinvestmentmarkt an - Zunehmende Bedeutung von Debt Fonds
Frankfurt (ots) - Robuste Verbraucherausgaben, eine Zunahme von
Reisenden aus den Schwellenländern und solide wirtschaftliche
Rahmenbedingungen tragen zu einem nachhaltigen Wachstum der Reise-
und Touristikbranche bei. Nach Angaben des World Travel and Tourism
Council (WTTC) hatte der Sektor einen Anteil von 10,4% am globalen
BIP. In 2017 ist er um 4,6% gewachsen und hatte damit das Wachstum
der Weltwirtschaft das siebte Jahr in Folge übertroffen.
Hotels profitieren unmittelbar von dem starken Wachstum des
Tourismus. Die jüngsten Daten von STR zeigen, dass wichtige Gateway
Cities wie Paris, Rom, Madrid, Berlin, Peking, Hongkong und Toronto
zweistellige Zuwächse des RevPAR (Logiserlös pro verfügbarem Zimmer)
im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. London und Tokio notieren
ebenfalls ein Wachstum von rund 7%.
"Die positiven Aussichten der Touristik-Zahlen und
vielversprechende Hotel-Betriebseinnahmen lassen in Verbindung mit
dem Fokus der Anleger nach Rendite auch nicht-traditionelle
Hotelinvestoren Kapital in den Sektor platzieren", so Stefan
Giesemann, Executive Vice President der JLL Hotels & Hospitality
Group. Und weiter: "Gleichzeitig gibt es darüber hinaus mittlerweile
mehr Vehikel, die es Anlegern auch außerhalb des direkten Erwerbs
physischer Immobilien ermöglichen, in den Hotel-Immobilienmarkt zu
investieren. Dies kann durch Debt-Lending oder Fusionen und
Übernahmen (M&A) erfolgen, die beide Zuwächse verzeichnen."
Insgesamt belief sich das globale Hotelinvestmentvolumen (Einzel-
und Portfoliotransaktionen) in den ersten neun Monaten 2018 auf 43,4
Mrd. US-Dollar. Der Grund für das insgesamt leichte Minus von 5%
gegenüber dem Vorjahr resultiert aus einem Rückgang des
Transaktionsvolumens in Europa und der asiatisch-pazifischen Region
von jeweils 17 % - einerseits vor allem aufgrund des Mangels an
passendem Produkt, zum anderen aber auch wegen zu niedriger Renditen.
Dagegen legte die Region Nord-, Süd- und Mittelamerika um 9,2% auf
23,5 Mrd. US-Dollar zu, über 90 % des Region-Volumens entfielen auf
die Vereinigten Staaten. Die anhaltend positive Konjunkturstimmung in
den USA in Verbindung mit dem längeren Wachstumszyklus des RevPAR
wirkt sich positiv auf die Inlandsinvestitionen aus. Diese machen
mittlerweile 85% des Gesamtvolumens in den USA aus. Private Equity
Kapital kommt auf einen Anteil von rund 50% und damit im
Jahresvergleich auf einen Zuwachs von 62%. Die Stärke des
Resort-Marktes wird durch den Verkauf des JW Marriott San Antonio
Hill Country Resort an Blackstone belegt.
Unter den TOP 5 Märkten platzieren sich hinter den USA, die im
Blick auf die globale Liquidität eine komfortable Spitzenposition
einnehmen, relativ dicht aufeinander folgend Großbritannien,
Deutschland und Spanien. Zusammengenommen entfielen auf diese drei
Märkte 65% des gesamten Volumens in der Region EMEA.
In Deutschland, mit einem Transaktionsvolumen von rund 3,2 Mrd. US
Dollar, dominieren weiterhin institutionelle Investoren den Markt mit
einem Anteil von über 50 %. Hotelimmobilien in München, Berlin,
Hamburg und Frankfurt werden von allen investorengruppen am stärksten
nachgefragt.
Zumindest in den ersten neun Monaten 2018 floss in Großbritannien
mit 3,6 Mrd. US Dollar weniger Kapital in die Assetklasse Hotel als
im Vorjahr (Q1-Q3 2017: 4,1 Mrd. US Dollar).
In Spanien, global viertplatziert, zeigt sich nach einer
deutlichen Zunahme der Transaktionstätigkeit 2017 insbesondere in
Barcelona und Madrid eine Verlagerung auf regionale Städte. Standorte
wie Costa del Sol, Sevilla oder Valladolid bieten Chancen auf höhere
Renditen. Japan, Platz 5, notierte einen Zuwachs des
Hotelinvestmentvolumens um 15% auf 1,6 Mrd. US Dollar. Mit einem
Anteil von 95 % sind Einzel-Transaktionen Treiber des
Marktgeschehens. Corporates sind die wichtigste Käufergruppe, gefolgt
von Private Equity sowie Fondsgesellschaften.
Im asiatisch-pazifischen Raum hat China Australien überholt und
liegt innerhalb der Region Ende des dritten Quartals auf Rang 2 mit
einem Investitionsvolumen von 1,2 Mrd. US Dollar. Annähernd 95%
entfallen auf Käufer aus dem Inland, da die Regierung lokale
Investitionen fördert und Kapitalströme ins Ausland beschränkt.
Zunehmende Bedeutung von Debt Fonds
Debt Fonds entwickeln sich zu einer wichtigen Finanzierungsquelle.
In den USA scheuen die Banken zunehmend das Risiko in einem Zyklus,
der mit acht Jahren ständigen Wachstums ungewöhnlich lange anhält.
Traditionell sind die aktivsten Kreditgeber für Hotels, Banken und
gewerbliche Hypothekendarlehen (CMBS). Debt Fonds sind aber flexibler
und sind im Einzelfall bereit, bis zu 75% des Immobilienwertes zu
beleihen.
Stefan Giesemann: "Debt-Investitionen können eine solide Strategie
für Investoren sein, denen ein Umfeld niedriger Renditen und die
Langlebigkeit des aktuellen Zyklus Sorge bereitet. Kreditgeber
befinden sich in der Risiko-Pyramide auf einer niedrigeren Ebene als
Equity-Investoren, wodurch sie möglichen Verlusten aus dem Wege
gehen, die Equity-Investoren eventuell hinnehmen müssen, wenn
Immobilienbewertungen unter Druck geraten. Dies ist vor dem
Hintergrund bereits gestiegener Zinsen in den USA und der allgemeinen
Stärke des Konjunkturwachstums zu einer wichtigen Überlegung
geworden. In Europa finanzieren zwar immer noch die Banken die
meisten Hotel-Transaktionen, aber auch hier nehmen die Debt
Fonds-Aktivitäten zu. So haben im laufenden Jahr zum Beispiel
Brookfield and GreenOak ihren ersten europäischen
Immobilien-Debt-Fonds geschlossen und der französische Fondsmanager
Amundi einen europäischen Immobilien-Debt-Fonds auf den Markt
gebracht.
Pressekontakt:
Dorothea Koch, Tel. 069 2003 1007, dorothea.koch@eu.jll.com
Original-Content von: Jones Lang LaSalle SE (JLL), übermittelt durch news aktuell
Reisenden aus den Schwellenländern und solide wirtschaftliche
Rahmenbedingungen tragen zu einem nachhaltigen Wachstum der Reise-
und Touristikbranche bei. Nach Angaben des World Travel and Tourism
Council (WTTC) hatte der Sektor einen Anteil von 10,4% am globalen
BIP. In 2017 ist er um 4,6% gewachsen und hatte damit das Wachstum
der Weltwirtschaft das siebte Jahr in Folge übertroffen.
Hotels profitieren unmittelbar von dem starken Wachstum des
Tourismus. Die jüngsten Daten von STR zeigen, dass wichtige Gateway
Cities wie Paris, Rom, Madrid, Berlin, Peking, Hongkong und Toronto
zweistellige Zuwächse des RevPAR (Logiserlös pro verfügbarem Zimmer)
im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen. London und Tokio notieren
ebenfalls ein Wachstum von rund 7%.
"Die positiven Aussichten der Touristik-Zahlen und
vielversprechende Hotel-Betriebseinnahmen lassen in Verbindung mit
dem Fokus der Anleger nach Rendite auch nicht-traditionelle
Hotelinvestoren Kapital in den Sektor platzieren", so Stefan
Giesemann, Executive Vice President der JLL Hotels & Hospitality
Group. Und weiter: "Gleichzeitig gibt es darüber hinaus mittlerweile
mehr Vehikel, die es Anlegern auch außerhalb des direkten Erwerbs
physischer Immobilien ermöglichen, in den Hotel-Immobilienmarkt zu
investieren. Dies kann durch Debt-Lending oder Fusionen und
Übernahmen (M&A) erfolgen, die beide Zuwächse verzeichnen."
Insgesamt belief sich das globale Hotelinvestmentvolumen (Einzel-
und Portfoliotransaktionen) in den ersten neun Monaten 2018 auf 43,4
Mrd. US-Dollar. Der Grund für das insgesamt leichte Minus von 5%
gegenüber dem Vorjahr resultiert aus einem Rückgang des
Transaktionsvolumens in Europa und der asiatisch-pazifischen Region
von jeweils 17 % - einerseits vor allem aufgrund des Mangels an
passendem Produkt, zum anderen aber auch wegen zu niedriger Renditen.
Dagegen legte die Region Nord-, Süd- und Mittelamerika um 9,2% auf
23,5 Mrd. US-Dollar zu, über 90 % des Region-Volumens entfielen auf
die Vereinigten Staaten. Die anhaltend positive Konjunkturstimmung in
den USA in Verbindung mit dem längeren Wachstumszyklus des RevPAR
wirkt sich positiv auf die Inlandsinvestitionen aus. Diese machen
mittlerweile 85% des Gesamtvolumens in den USA aus. Private Equity
Kapital kommt auf einen Anteil von rund 50% und damit im
Jahresvergleich auf einen Zuwachs von 62%. Die Stärke des
Resort-Marktes wird durch den Verkauf des JW Marriott San Antonio
Hill Country Resort an Blackstone belegt.
Unter den TOP 5 Märkten platzieren sich hinter den USA, die im
Blick auf die globale Liquidität eine komfortable Spitzenposition
einnehmen, relativ dicht aufeinander folgend Großbritannien,
Deutschland und Spanien. Zusammengenommen entfielen auf diese drei
Märkte 65% des gesamten Volumens in der Region EMEA.
In Deutschland, mit einem Transaktionsvolumen von rund 3,2 Mrd. US
Dollar, dominieren weiterhin institutionelle Investoren den Markt mit
einem Anteil von über 50 %. Hotelimmobilien in München, Berlin,
Hamburg und Frankfurt werden von allen investorengruppen am stärksten
nachgefragt.
Zumindest in den ersten neun Monaten 2018 floss in Großbritannien
mit 3,6 Mrd. US Dollar weniger Kapital in die Assetklasse Hotel als
im Vorjahr (Q1-Q3 2017: 4,1 Mrd. US Dollar).
In Spanien, global viertplatziert, zeigt sich nach einer
deutlichen Zunahme der Transaktionstätigkeit 2017 insbesondere in
Barcelona und Madrid eine Verlagerung auf regionale Städte. Standorte
wie Costa del Sol, Sevilla oder Valladolid bieten Chancen auf höhere
Renditen. Japan, Platz 5, notierte einen Zuwachs des
Hotelinvestmentvolumens um 15% auf 1,6 Mrd. US Dollar. Mit einem
Anteil von 95 % sind Einzel-Transaktionen Treiber des
Marktgeschehens. Corporates sind die wichtigste Käufergruppe, gefolgt
von Private Equity sowie Fondsgesellschaften.
Im asiatisch-pazifischen Raum hat China Australien überholt und
liegt innerhalb der Region Ende des dritten Quartals auf Rang 2 mit
einem Investitionsvolumen von 1,2 Mrd. US Dollar. Annähernd 95%
entfallen auf Käufer aus dem Inland, da die Regierung lokale
Investitionen fördert und Kapitalströme ins Ausland beschränkt.
Zunehmende Bedeutung von Debt Fonds
Debt Fonds entwickeln sich zu einer wichtigen Finanzierungsquelle.
In den USA scheuen die Banken zunehmend das Risiko in einem Zyklus,
der mit acht Jahren ständigen Wachstums ungewöhnlich lange anhält.
Traditionell sind die aktivsten Kreditgeber für Hotels, Banken und
gewerbliche Hypothekendarlehen (CMBS). Debt Fonds sind aber flexibler
und sind im Einzelfall bereit, bis zu 75% des Immobilienwertes zu
beleihen.
Stefan Giesemann: "Debt-Investitionen können eine solide Strategie
für Investoren sein, denen ein Umfeld niedriger Renditen und die
Langlebigkeit des aktuellen Zyklus Sorge bereitet. Kreditgeber
befinden sich in der Risiko-Pyramide auf einer niedrigeren Ebene als
Equity-Investoren, wodurch sie möglichen Verlusten aus dem Wege
gehen, die Equity-Investoren eventuell hinnehmen müssen, wenn
Immobilienbewertungen unter Druck geraten. Dies ist vor dem
Hintergrund bereits gestiegener Zinsen in den USA und der allgemeinen
Stärke des Konjunkturwachstums zu einer wichtigen Überlegung
geworden. In Europa finanzieren zwar immer noch die Banken die
meisten Hotel-Transaktionen, aber auch hier nehmen die Debt
Fonds-Aktivitäten zu. So haben im laufenden Jahr zum Beispiel
Brookfield and GreenOak ihren ersten europäischen
Immobilien-Debt-Fonds geschlossen und der französische Fondsmanager
Amundi einen europäischen Immobilien-Debt-Fonds auf den Markt
gebracht.
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